3,5 von 4
Man kennt die Sommerwiederholungen der Krimis im Fernsehen. Beim Herner TC hat man das Gefühl das die auch gerade laufen. Wieder lange geführt, wieder ein Einbruch, wieder eine unnötige Niederlage, wieder nur acht Spielerinnen auf der Bank, wieder fehlte am Ende die Zeit. Bei drei Viertelsirenen führte der Herner TC, nur halt nicht bei der entscheidenden letzten.
Nach dem 2:0 lagen die Gastgeberinnen erst wieder beim 32:31 in Führung. Der Abstand betrug teilweise bis zu acht Punkte (3:11 bis dahin schon 3 erfolgreiche 3er von Rowie Jongeling). Die Syntainics kamen oftmals auf einen Punkt heran, aber nie vorbei. Unter anderem halfen da die erfolgreichen Herner Drei-Punkt-Würfe. Gleich elf mal traf man während der Partie aus der Distanz. Der MBC bis zur 35 min ganze ein mal. Mit einer 40:42 Führung ging es für den HTC in die Halbzeit.
Nach der Halbzeit wurde es etwas punkteärmer und die Syntainics gingen zuerst in Führung (46:42). Eineinhalb Minuten vor Ende des Viertels dann das Unentschieden zum 52:52 und schließlich zur Viertelsirene wieder eine HTC Führung (52-56).
Dreieinhalb Viertel waren gespielt, noch fünf Minuten bis zur Schlusssirene und das 59:59 ließ alles offen. Doch nun passierte etwas mit dem beide Seiten so wohl nicht rechneten. Zu dem bis dahin einzigen erfolgreichen MBC-Distanzwurf kamen drei weitere in Folge hinzu (68:59). In die Crunch-Time ging es dann für die Herner Damen mit -10.
Und es kam alles zusammen, kleine Rotation, hohe Foulbelastung, schwindende Konzentration beim Abschluss, die Dreier saßen nicht mehr. Der bis dahin verhinderte Durchhänger kam nun zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Der Stop-the-clock Versuch kam zu spät und war auch nicht erfolgreich. Insgesamt -14 in den letzten fünf Minuten des letzten Viertels waren ein klares Zeichen (Endstand 77:63). Zudem war eine Freiwurfquote von gerade mal 44% nicht gerade ergebnisfördernd.
Der Wille im Team ist da, die Chemie stimmt, was fehlt ist die Quantität um auch mal Zeit zum durchatmen zu haben, die Foulbelastung besser zu verteilen. Das nächste Wochenende ist spielfrei (Länderspielpause). Um wieder auf die Erfolgsspur zu kommen benötigt man dringend die Rückkehr der vielen verletzten Spielerinnen oder weitere Nachverpflichtungen, auf Dauer wird die kleine Rotation nicht reichen.
Es spielten für Herne:
Parisi (7 Punkte/4 Rebounds/6 Assists), Kidwell (6), Tkachenko, Jongeling (14/4 Dreier),
Morawiec (10), Robinson (17/18 Rebounds), Day, Kambach (9)