Die weiße Wand steht – Playoff-Qualifikation vorzeitig gesichert

Der HTC hatte zum „all-in-white“-Gameday eingeladen und über 500 Zuschauer und Zuschauerinnen folgten diesem Aufruf und verwandelten die Tribüne und den Businessbereich in der H2K-Arena in eine „weiße Wand“.

Und diese Optik half in der Anfangsphase, denn es schien als Stünde diese Wand vor dem Herner Korb. 9:0 stand es nach drei Minuten und Marburgs Head-Coach sah sich zu einer schnellen ersten Auszeit gezwungen. Allerdings zunächst ohne große Wirkung. Erst nach weiteren drei Minuten Spielzeit erzielten die Gäste die ersten Körbe zum 14:3. Anbetracht des Vorsprunges wurde bereits früh im Spiel durchgewechselt und die Bankspielerinnen bekamen schon im Anfangsviertel Spielzeit. Auf 24:10 konnte der HTC seinen Vorsprung 90 Sekunden vor der ersten Viertelsirene ausbauen. Am Ende des Viertels stand es dann 27:17. Sollte es auf ein High-Score-Game hinauslaufen? Gleich 5 erfolgreiche 3-Punkt-Würfe in den ersten 10 Minuten netzten die HTC-Damen in die Dolphins-Reuse der Hessinnen. Am Ende waren es 15 mit einer beeindruckenden Quote von 63%.

Im zweiten Viertel ging es das Heimteam etwas ruhiger an. Sie verteidigten zunächst den Vorsprung und konnten ihn später dann wieder bis zum 46:23 ausbauen, der höchsten Führung des Spiels. Marburg suchte den Weg durch die Herner Wand und konnte schließlich eine Minute vor der Halbzeit erstmals den Rückstand wieder einstellig gestalten (46:37). Am Ende ging es mit einem 48:40 in die Pause.

Die Kabinenansprache des Marburger Hauptübungsleiters schien zu wirken und nach dreieinhalb Minuten stand es 50:50. Marburg holte in 10 Minuten viertelübergreifend 17 Punkte auf. Danach konnte sich keins der beiden Teams absetzen. Weitere fünf Gleichstände gab es bis zum Viertelende (65:65).

Also alles auf null für die letzten 10 Minuten. Spannung war also garantiert und jetzt kam es auf das Herner Publikum an. Angeleitet vom Hallensprecher und den Cheerleadern der BTC-Claws galt es das „Wohnzimmer“ H2K-Arena lautstark zu verteidigen. Doch zunächst blieb es spannend (70:70). Unter anderem zwei erfolgreiche Distanzwürfe auf Herner Seite sorgten Mitte des letzten Viertels für einen 83:75 Vorsprung. Die Hessinnen griffen noch mal an, verkürzten auf 86:83 und nahmen eine Auszeit für die anstehende letzte Spielminute. Nun standen alle in weiß gekleideten HTC-Fans. Hessens einziges Wild-Card Team suchte sein Heil im „stop-the-clock“-Spiel und schickte den HTC in den letzten 69 Sekunden gleich sechsmal an die Freiwurflinie. Doch Viktoria Havranova und Claire Parisi behielten die Nerven und verwandelten alle sechs Freiwürfe direkt vor den angereisten Marburger Trommlern und Fans. Insgesamt konnte der Herner TC 14 von 15 Freiwürfen erfolgreich durch den gegnerischen Ring rauschen lassen, eine bemerkenswerte Quote.

93:85 stand es zum Schluss, der HTC verbuchte seinen fünften Sieg in Folge, sicherte sich weiterhin den fünften Tabellenplatz und vorzeitig die Playoff-Qualifikation.

Am nächsten Wochenende ist spielfrei, bis es dann zum amtierenden deutschen Meister nach Berlin geht und es am  15.März dann einen königlichen Abschluss der Hauptrunde gegen die Saarlouis Royals gibt. Die Reise geht aber weiter und das wohin und wie lange wird sich in den nächsten Spielen im Saisonendspurt zeigen.

Herner TC:
Parisi (19 Punkte/8 Ass.), Tkachenko (2), Jongeling (13), Morawiec (6), Robinson (23), Reich (3),
Bielefeld (6), Day (19/9 Reb.), Havranova (2), Kidwell (dnp)

Viertel: 27:17, 21:25, 17:23, 28:20