Klare Niederlage gegen den Tabellenführer

Herner TC – Rutronik Stars Keltern 45:86 (29:37)

Wie erwartet gab es gegen die Rutronik Stars Keltern nicht viel zu holen, die Niederlage (45:86) gegen den Meister und Spitzenreiter war quasi eingepreist und ist daher verkraftbar. Was Mut machte war der Auftritt in der ersten Hälfte, die Neuzugänge Morawiec und Robinson scheinen eine echte Verstärkung zu sein.

Denn bis dahin hatte der HTC gut mitgehalten. Obwohl neben Giovanna Smorto auch Kasey Kidwell verletzt ausfiel und sich Brittany Reeves beim Warmmachen den Rücken verdrehte, erwischte Herne endlich mal einen guten Start. Zwei Freiwürfe von Laura Zolper und ein Mitteldistanzwurf von Aldona Morawiec bescherten dem HTC eine schnelle 4:0-Führung, und nach einem neuerlichen Kelterner Ballverlust dribbelte Tayler Mingo noch in der ersten Minute erneut Richtung Gäste-Korb. Doch noch bevor die HTC-Kapitänin passen oder abschließen konnte, sank sie zu Boden. Ein Schlag hatte sie am Hals erwischt, die Schiedsrichter ließen die Partie laufen. Mingo musste verletzt raus, Keltern fand in die Spur. Morawiec beantwortete die ersten beiden Gäste-Punkte zwar umgehend zum 6:2 (2.), danach aber fanden die Sterne immer besser ins Spiel. Mal nutzten Samantha Cooper oder Alex Kiss-Russ unter dem Brett ihre Größenvorteile, mal krönte Nationalspielerin Alexandra Wilke ein selbstbewusstes Dribbling mit einem sicheren Korbleger, mal vollendete Adrienne Webb einen feinen Kelterner Angriffszug. Weil Hernes Angriffe nicht ganz so flüssig aussahen, auch weil etwas Wurfglück fehlte, wurde aus dem 6:2 bald ein 10:18 (9.). Zwar steckte Herne nicht auf, kämpfte sich vor allem dank Zolper und Sona Svetlikova noch einmal auf Tuchfühlung heran (20:22/13.), aber mehr ließ der Meister nicht zu. Wann immer sie sich gefordert fühlten, legten die Sterne einen Zahn zu und spielten sich einfache Punkte heraus. Beim 27:37 (19.) wurde ihr Vorsprung erstmals zweistellig (27:37/19.), bevor Svetlikova den Halbzeitstand besorgte.

Nach dem Seitenwechsel war das Herner Team dann nicht mehr wiederzuerkennen. Zwar führte Mingo jetzt wieder Regie, machte bis zum 36:58 (27.) auch alle sieben Herner Punkte, aber vorne lief nicht mehr viel zusammen, und hinten lief Herne meistens hinterher. Die Aushilfen aus der Zweitvertretung mühten sich nach Kräften, konnten aber das geforderte Niveau nicht bringen. So war der HTC für den Titelfavoriten aus dem Enzkreis in Halbzeit zwei kaum mehr als ein Trainingspartner.

Nun muss sich das Herner Team schnell wieder aufrappeln. Am nächsten Sonntag geht’s zum Schlusslicht nach Leverkusen. Geht auch dieses Kellerduell verloren, wird es für den HTC im Abstiegskampf der 1. Bundesliga zappenduster.

Svetlikova (14/2 Dreier, 8 Rebounds), Morawiec (8), Mingo (7/1), Zolper (6), Trzeciak (4), Tkachenko (4), Robinson (2), Kulesha, Reich.