
Metropol Ladies wegen Krankheit geschlossen!
Derzeit kämpfen rund acht Millionen Menschen in Deutschland mit akuten Atemwegserkrankungen – und diese Welle hat in dieser Woche auch das Team der Metropol Ladies schwer getroffen. Bereits am Montag trafen die ersten Krankmeldungen bei den Coaches ein, in der Woche verschlechterte sich die Situation zunehmend, so dass sich bis zum Donnerstag nur noch genau drei gesunde Spielerinnen zum Training einfanden. Die notwenigen Arztbesuche der erkrankten Spielerinnen brachten zudem schnell Klarheit, dass auch am Samstag keine fünf gesunden Spielerinnen des Teams beim lokalen Derby gegen NB Oberhausen antreten können. Angesichts dieser Krankheitswelle war es naheliegend, eine Spielverlegung zu beantragen. Doch die Anfrage bei der DBBL führte schnell zur Ernüchterung: Laut den Regularien der Liga sind Verlegungen aufgrund von Erkrankungen nicht vorgesehen und wenn, dann sowieso nur vor dem ursprünglich festgelegten Spieltag. Diese Regelung entzieht sich jedoch, vor allem bei einer solch gravierenden kurzfristigen Krankheitslage, jeder praktischen Logik.
Der alternative Vorschlag der Spielleitung, spontan weitere Spielerinnen aus den Kooperationsvereinen für die 2. DBBL zu melden, war ebenfalls nicht umsetzbar. Die ohnehin schon durch Verletzungen und eben diese Grippewelle dezimierten Kader der 1. DBBL und Regionalliga sind am gleichen Spieltag ebenfalls im Einsatz. Der Versuch, mit Einverständnis des Gegners dennoch eine Verlegung hinzubekommen, scheiterte ebenfalls. Dass NBO, derzeit als Tabellenvorletzter mitten im Abstiegskampf, dazu keine Bereitschaft zeigen würde, war sicher auch schon vor der Anfrage zu vermuten.
Jetzt kann man noch von persönlichem Pech sprechen, dass ein Team in so einer Situation die Niederlage hinnehmen muss, weil es nicht genügend gesunde Spielerinnen aufwarten kann. Das sind dann vielleicht die verletzungs- und krankheitsbedingten Einflüsse in einer Saison, mit denen man als Mannschaft leben muss. Dass aber, mit Absage des Spiels aufgrund nachweisbar fehlender gesunder Spielerinnen, auch noch eine Minuswertung und eine Strafe in Höhe eines vierstelligen Geldbetrages anfällt und damit eine Mannschaft aufgrund einer nicht selbst verschuldeten Erkrankungswelle dreifach bestraft wird, da kommen wir wieder zu dem Punkt mit der Logik. Letztendlich ist jedoch der Lerneffekt der letzten Tage, dass diese Regelung unabdingbar gilt, auch wenn sie mindestens diskussionswürdig ist. Das Trainerteam hat nun die schwere Aufgabe herauszufinden, ob es irgendwie gelingt, fünf Spielerinnen für das Spiel am Samstag in Oberhausen aufzustellen, ohne die Gesundheit der Athletinnen dabei zu gefährden. Ob dies dann im Sinne der angestrebten weiteren Professionalisierung der Liga ist, ist sehr fraglich. Für die Ladies und auch die mit NBO im Abstiegskampf befindlichen anderen Teams ist die Situation nun nicht mehr zu ändern. Aber eine zukünftige Diskussion über mögliche alternative Lösungen wäre spätestens für die kommende Saison wünschenswert.
Foto von Rene Viktor