Über den Kampf zum Sieg

Die Vorzeichen waren schwierig. Aufgrund von Verletzungen und der derzeitigen Grippewelle standen Head-Coach Jelena Skerovic in der Trainingswoche teilweise nur sechs fitte Spielerinnen zur Verfügung. Mit dem Ausfall der beiden Centerspielerinnen Darcy Rees und Leonie Kambach fehlte Größe unter den Körben, gerade gegen die sehr physischen Freiburger Postspielerinnen. Es galt also eine Strategie für das Spiel zu finden. Die wurde gefunden und das Motto hieß Kampf.

Den Auftakt machten allerdings erst einmal die Gäste aus dem Südwesten. Erst nach über zwei Minuten konnte der erste Herner Korberfolg durch die Niederländerin Rowie Jongeling vermerkt werden. Nach einem High-Score-Game sah es beim 2:3 nach vier Minuten nicht aus. Freiburg hielt den Vorsprung bis dann die niederländische Nationalspielerin zum Korb fand und in eineinhalb Minuten acht Punkte erzielte und es somit 12:12 stand. Es waren noch zweieinhalb Minuten zu spielen, doch auf beiden Seiten fiel nichts mehr durch die Reuse.

Auch das zweite Viertel startete verhalten und ausgeglichen. Irgendetwas sah aber wohl der Freiburger Hauptübungsleiter Stefan Möller und nahm die erste Auszeit recht früh. Dann begann eine Zeit in der der HTC mit drei Punkten führte, Freiburg kam auf einen ran, der HTC erhöhte wieder auf drei, die Eisvögel wieder auf einen ran…. Gegen Mitte des Viertel gelang den Freiburgerinnen nochmal der Ausgleich (25:25). Herne vergrößerte den Vorsprung auf vier Punkte und sofort kam die zweite Auszeit auf Freiburger Seite. Trotzdem wurde der Vorsprung des Heimteams größer (35:27). Mit dem bis dahin höchsten Vorsprung für das Herner Team (38:29) ging es dann in die Halbzeit.

In der zweiten Hälfte ging der HTC durch Allison Day dann erstmals zweistellig in Führung (42:30). Doch die Eisvögel flogen jetzt erfolgreiche Angriffe auf das Herner Netz und bei nur noch fünf Punkten Vorsprung (42:37) zog man dann auf Herner Seite die erste Auszeit der zweiten Hälfte. Ganze vier Minuten blieb das Herner Team ohne Korberfolg bis man den Höhenflug der Eisvögel stoppen konnte. Mit einem knappen 4 Punkte Vorsprung sollte es dann in das letzte Viertel gehen (51:47).

Zu Beginn dann wieder das gleiche Spiel. Der HTC konnte nicht wegziehen und der USC nicht vorbeiziehen, der Abstand pendelte stets zwischen drei und sechs Punkten. Als es dann mal acht Punkte waren (60:52), nahm man auf der Gästeseite nochmal eine Auszeit und stellte um. Doch auch als die Crunchtime zwei Minuten vor Ende eingeläutet wurde war die Korbdifferenz noch +8 für das Heimteam (63:55). Und so war es am Ende ein 67:59 Erfolg für den Herner TC dank ständiger Gegenwehr und aufopferungsvollen Kampf.

Die Tribüne dankte es stehend. Als Lohn ging es zudem in der Tabelle, wie bereits in der letzten Woche, wieder einen Platz höher und somit rangiert man nun auf dem fünften Rang. Es steht nun die Länderspielpause an. Eigentlich ist so ein Break nach drei Siegen in Folge nicht schön, angesichts der Verletztensituation und zehn Spielen in zwei Monaten ist eine Pause für die ein oder andere Spielerin physisch oder mental angebracht. Für Viktoria Havranova, Rowie Jongeling und Paige Robinson geht es allerdings mit den Nationalteams weiter, für Clara Bielefeld steht ein nationaler DBB-Lehrgang an und Jelena Skerovic hat das mazedonische Nationalteam in der laufenden EM-Qualifikation richtig einzustellen.